Eine Sonnenbrille für die Kleinsten, die gerade laufen können? Viele Eltern fragen sich, ob ein Sonnenschutz für die Augen ihres Nachwuchses wirklich notwendig ist und ab wann eine Sonnenbrille für das Kind sinnvoll ist.
Spätestens im Urlaub am Meer oder in den Bergen, wo direkte, sehr intensive Sonneneinstrahlung vorherrscht, ist eine gute Sonnenbrille für das Kind wichtig. Denn was viele nicht wissen: Kinderaugen sind empfindlich, sie verfügen noch über wenig schützendes Pigment und die Pupillen sind größer als bei Erwachsenen. Darum gelangt auch schnell mehr schädliche UV-Strahlung ins Auge. Schlimmstenfalls drohen bleibende Sonnenschäden an der Netzhaut. Verbrennungsartige, schmerzhafte Reaktionen auf der Hornhaut können sogar Narben hinterlassen, die die Sehkraft schädigen. Doch selbst eine an sich harmlose Bindehautentzündung ist so unangenehm, dass sie die Ferien gründlich verderben kann.
Manche Kindersonnenbrillen sehen sehr niedlich aus und werden von den Kleinen auch entsprechend angenommen, weil die Welt durch sie buchstäblich rosarot erscheint. Intensität und Farbe der Tönung sagen jedoch wenig über die Schutzwirkung der Brille aus.
Eine Kindersonnenbrille, die das Auge nach europäischem Standard schützt, trägt das CE-Zeichen des Herstellers. Hochwertige Brillen haben obendrein einen Aufkleber, dessen Aufschrift „UV 400“ besagt, dass UV-Strahlen bis zu einer Wellenlänge von 400 Nanometern zu 99 Prozent gefiltert werden.
Der Blendschutz wird in vier Kategorien der Lichtdurchlässigkeit unterteilt. Je nach Aufenthaltsort sollte er bei einer Kindernsonnenbrille bei Stufe Zwei oder Drei liegen – was einer Lichtdurchlässigkeit zwischen 8 und 18 Prozent entspricht. Eine bräunliche Tönung erfüllt diesen Zweck am besten und ermöglicht es den Kindern, Farben, beispielsweise an einer Verkehrsampel, richtig zu erkennen. Das kann eine Brille mit schrill bunten Gläsern nicht.
Das Material des Gestells sollte keine Allergien auslösen, besteht also am besten aus robustem, schadstofffreiem Kunststoff oder Titan. Weil Kinder mit oder ohne Sonnenbrille spielen und toben, empfehlen sich bruchsichere Kunststoffgläser. Verspiegelte, billige Gläser verlieren durch Kratzer übrigens schnell ihre Schutzwirkung – dann hilft nur noch Wegwerfen und Ersatz kaufen.
Entsprechend geformte, gut passende Nasenstege, Nasenpads und gummierte Bügel sorgen für einen sicheren und bequemen Sitz in jeder Lebenslage. Ausreichend große Gläser vervollständigen die Schutzfunktion.
Um all diese Kriterien zu erfüllen, ist der Gang zum Optiker nicht verkehrt, denn hier gibt es zur entsprechenden Auswahl auch Beratung. Aber auch einige Mode- und Sportartikelhersteller bieten gute Kindersonnenbrillen an, und das überraschend günstig. Ein Grund mehr für die Anschaffung. Bei der Kaufentscheidung sollten die Kinder mit einbezogen werden – schließlich müssen sie die Brille freiwillig und gerne tragen.
Wer ohnehin eine Sehhilfe benötigt, erhält die Sonnengläser auf Rezept.
Sinn macht der Kauf einer Kindersonnenbrille ab dem Ende des Krabbelalters. Für die Allerkleinsten, bei denen Ohren und Nase eine Brille noch gar nicht „festhalten“ könnten, sind besondere Babybrillen mit Neoprenband auf dem Markt. Da sie sich aber ohnehin mehr im Schatten aufhalten sollten, genügen auch ein Sonnenhut oder Sonnenschirm auf dem Kinderwagen.
aktualisiert am 14.08.2013