Der menschliche Organismus ist in der Lage beschädigte Zellen zu ersetzen und sich dadurch zu regenerieren. Eine Ausnahme bilden hier allerdings die Zellen der Augenlinse.
Klinisch Studien zeigen, dass die lang anhaltende Einwirkung von UV-Strahlen die Zellstruktur von Augenlidern, der Hornhaut und der Augenlinse schädigen kann. Die UV-Einstrahlung kann Schäden an der Augenvorderfläche verursachen - ganz ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. Die allmähliche Schädigung der Proteine der Augenlinse durch UV-Strahlen kann ernsthafte Folgen nach sich ziehen. Eine Kombination von Sonnenbrille, -hut und Kontaktlinsen mit integriertem UV-Schutz bietet den optimalen Schutz der Augen vor UV-Strahlen.
Die durch UV-Exposition bedingten Folgen für die Haut sind im Allgemeinen bekannt. Fast jeder kennt den Zusammenhang zwischen UV-Strahlung und Hautschäden, 85 Prozent der Menschen wissen um das Risiko aufgrund von langanhaltender UV-Einstrahlung an Hautkrebs zu erkranken. Obwohl die Botschaft „UV-Strahlen sind gefährlich für die Haut" angekommen zu sein scheint, wird die Haut in den meisten Fällen trotz allem nicht ausreichend geschützt. Seit den 70er Jahren steigt die Zahl der Hautkrebserkrankungen weltweit deutlich an - insbesondere unter hellhäutigen Personen. Das vermehrte Auftreten ist zu einem Großteil auf das vorherrschende Verhalten im Umgang mit der Sonne zurückzuführen.
Wenn es um das Auge geht, ergibt sich jedoch ein völlig anderes Bild: Lediglich sieben Prozent sind sich der Tatsache bewusst, dass UV-Strahlen Augenprobleme verursachen. Kinderaugen sind dabei besonders anfällig. Eine frühzeitige Vorsorge, d. h. ein hoher UV-Augenschutz, ist also schon ab einem frühen Lebensalter entscheidend.
Licht, welches im peripheren Bereichen auf das Auge auftrifft, lässt sich mit einer durchschnittlichen Sonnenbrille nur schwer abfangen, und es ist ebenso gefährlich für die Augen wie direktes Sonnenlicht.
UV-Strahlung gilt als ein Risikofaktor bzw. Grund für die Entstehung zahlreicher Augenerkrankungen. Zu diesen Krankheiten zählen UV-induzierte Horn- und Bindehautentzündung (Keratokonjunctivitis), Flügelfell (Pterygium), Lidspaltenfleck (Pinguecula), Stachelzellkrebs (Plattenepithelkarzinom), Augenmelanom, Schneeblindheit (aktinische Keratopathie) sowie Makuladegeneration. Außerdem erkranken jedes Jahr laut Schätzung der Weltgesundheitsorganisation mehr als drei Millionen Menschen an UV-induziertem grauem Star.
Viele Sonnenbrillen-Modelle halten UV-Strahlen bis zu einem gewissen Grad ab, ein vollständiger Schutz kann aber nicht immer gewährleistet werden. Oftmals schließen diese Modelle nicht am Gesicht ab, sodass seitlich einfallende oder reflektierte Sonnenstrahlen auf und in das Augen treffen. Die Hornhaut bricht das Licht, wodurch die UV-Strahlen gebündelt und verstärkt werden. Diese periphere Lichtbrechung kann unter Umständen schwerwiegendere Folgen haben, als direkt frontal einfallende UV-Strahlen.
Pilotenbrillen und Kontaktlinsen ohne UV-Filter absorbieren im Vergleich zu UV-blockierenden Kontaktlinsen deutlich weniger direkt und seitlich einfallende UV-Strahlen. Kontaktlinsen mit UV-Schutz absorbieren bis zu 92 Prozent der UVA-Strahlen und 95 Prozent der UVB-Strahlen.
UV-blockierende Kontaktlinsen bieten zusätzlichen Schutz:
*) UV absorbierende Kontaktlinsen sind kein Ersatz für UV absorbierende und schützende Sonnenbrillen, da sie das Auge und seine Umgebung nicht vollständig abdecken.
Letzte Aktualisierung am 09.12.2018.