Allgemeines zur Korrekturoperation am Unterlid
Am Unterlid kommt es nicht selten zu unansehnlichen Veränderungen, die vor allem durch Alterungsprozesse entstehen. Dazu gehören kleine
Falten,
Lidhauterschlaffung sowie die so genannten
Tränensäcke. Ebenso kann die Lidkante nach innen oder außen gekippt sein (
Entropium,
Ektropium). Diese Veränderungen können vor allem durch eine Lidoperation (Unterlidplastik) behandelt werden.
Wie kommt es zu den Veränderungen (schlaffe Haut, Fehlstellungen) am Unterlid?
Fältchen, Lidhauterschlaffung sowie so genannte Tränensäcke entstehen hauptsächlich aufgrund von
Alterserscheinungen. Die Elastizität des Gewebes nimmt ab, da einige Substanzen im Bindegewebe (Kollagen, Elastin) langsam zurückgehen. Zusätzlich spielen einige Faktoren wie beispielsweise Rauchen, Stress, Schlafdefizit und Sonneneinstrahlung eine Rolle. Bei Tränensäcken dringt Fettgewebe aus der Tiefe bis in die Gewebeschicht unter der Haut hervor, und das Lid sieht geschwollen aus. Die Veränderungen sind meist rein kosmetischer Natur.
Bei einem Entropium ist das Lid nach innen geneigt, bei einem Ektropium nach außen. Die Ursachen können verschieden sein, oft ist ebenfalls eine Gewebeerschlaffung im Alter der Grund für die Lidfehlstellung. Des Weiteren bedingen manchmal auch Narben, Lähmungen oder vorangegangene Entzündungen das Entropium oder Ektropium. Durch Einwärtskippen der Lidkante können die Wimpern auf dem Auge scheuern und Schäden vor allem der Hornhaut verursachen. Bei beiden Arten der Fehlstellung kann manchmal das Auge nicht richtig verschlossen oder befeuchtet werden. Hier kann das Auge selbst ebenfalls geschädigt werden.
Welche Untersuchungen sind vor der Operation notwendig?
Vor dem Eingriff wird erst eine augenärztliche Grunduntersuchung durchgeführt, bei der eine Befragung des Patienten (Anamnese), ein
Sehtest und eine Betrachtung des Auges erfolgt. Die Lider und ihre Stellung sowie die Erschlaffung des Gewebes werden besonders genau beurteilt. Oft wird der Befund vor der Operation fotografiert, um einen späteren Vergleich zu ermöglichen.
Die Korrekturoperation am unteren Augenlid
Vor einer Lidoperation sollte der Patient, falls eingenommen, gerinnungshemmende Medikamente wie Marcumar® oder Aspirin® weglassen. Dies wird mit dem Arzt abgeklärt. Die Unterlid-Operation erfolgt in den meisten Fällen in örtlicher Betäubung durch eine Spritze.
Es erfolgt an geeigneter Stelle, z. B. in einer Hautfalte, ein Hautschnitt am Unterlid. Bei Tränensäcken kann der Schnitt mitunter auch an der Lidinnenseite ausgeführt werden. Dann wird überschüssige Haut sowie oft auch weiteres Gewebe entfernt (z. B. hervorgetretenes Fettgewebe bei Tränensäcken). Die Wundränder werden wieder so miteinander vernäht, dass das Lid gestrafft wird und in regelrechter Stellung liegt. Manchmal sind darüber hinaus spezielle zusätzliche Maßnahmen zur Lidkorrektur notwendig.
Welche Risiken beinhaltet die Operation am Unterlid?
Bei dem Eingriff am Augenlid kann es zu Blutungen, Nachblutungen sowie zu Blutergüssen kommen. Schwellungen sind nach der Operation häufig, sie verschwinden meist nach kurzer Zeit. Infektionen, Wundheilungsstörungen sowie auffällige Narben sind möglich. Falls ein Nerv getroffen wurde, kann ein Taubheitsgefühl oder eine Lähmung entstehen. Das Lid kann möglicherweise offen bleiben oder in einer Fehlstellung ausheilen. Schäden am Auge selbst sind bei Lidoperationen sehr selten.
Wie sollte sich der Patient nach der unteren Lidkorrektur verhalten?
Nach ambulanten Operationen ist zu beachten, dass der Patient kein Auto fahren darf und sich deshalb abholen lassen sollte. Am Tag nach dem Eingriff wird eine Augenuntersuchung mit Beurteilung der Lider durchgeführt, auch in der Folgezeit werden weitere Untersuchungen vorgenommen. Die Operationsnaht kann oft bereits nach einigen Tagen vom Arzt gezogen werden.
Der Patient kann das Lid vorsichtig kühlen, z. B. mit einer Kompresse. Stärkere mechanische Einwirkungen sollten verhindert werden. Einige Monate lang sollte des Weiteren auf zu starke Sonneneinstrahlung verzichtet werden.
Wie sind die Erfolgsaussichten der Unterlid-Operation (Lidplastik)?
In vielen Fällen kann der jeweilige Befund durch die Lidkorrektur gut behandelt werden. Die Haut kann meist so gestrafft werden, dass kosmetisch ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden kann und das Gesicht jünger erscheint. Ein Entropium oder Ektropium (nach innen oder außen gekipptes Lid) kann oft erfolgreich korrigiert werden. Dennoch kann der Operationserfolg nicht gewährleistet werden, z. B. wenn eine Über- oder Unterkorrektur auftritt oder sich Narben bilden.
Zur Kostenfrage der Unterlidkorrektur
Die Behandlungskosten werden nur dann von den Krankenkassen übernommen, wenn die Behandlung aus medizinischer Sicht notwendig ist (z. B. beim Entropium oder Ektropium). Kosten für Schönheitsoperationen können von den Krankenversicherungen nicht getragen werden.