Das
Hagelkorn (
Chalazion) entsteht durch eine Verlegung einer Art von Drüsen am Augenlid. Es entsteht eine knotig verdickte Stelle, die in den meisten Fällen
nicht schmerzhaft ist, aber kosmetisch auffällig sein kann. Hagelkörner sind harmlos und können durch eine
Operation (Chalazion-Operation) entfernt werden.
Was ist die Ursache für das Hagelkorn?
Am Augenlid finden sich mehrere Arten von kleinen Drüsen. Eine Art der Drüsen sind die so genannten
Meibom-Drüsen, die sich an der Innenseite der Lider befinden. Ist der Ausführungsgang einer Meibom-Drüse verlegt, so
staut sich Sekret und abgestorbenes Zellmaterial auf. In der aufgetriebenen Drüse entwickelt sich dabei auch eine chronische Entzündung, ohne dass Krankheitserreger oder Eiter vorhanden sind. Es kommt zu einer Verdickung, die als Hagelkorn (Chalazion) bezeichnet wird. Bei einer Lidrandentzündung (Blepharitis), die durch eine übermäßige Talgproduktion der Liddrüsen verursacht wird, kann es gehäuft zum Auftreten von Hagelkörnern kommen. Auch Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) können die Entstehung der Hagelkörner begünstigen.
Welche Symptome zeigen sich bei einem Hagelkorn?
Die knotige, oft etwas rötliche
Vorwölbung befindet sich in der Nähe der Lidkante. Die verdickte Stelle weist eine Größe von wenigen Millimetern bis wenigen Zentimetern auf. Schmerzen sind in den meisten Fällen nicht vorhanden, es kann aber ein störendes Gefühl durch die Verdickung ausgelöst werden. Der kleine Knoten ist relativ derb und lässt sich selbst im Gewebe nicht verschieben, während die Lidhaut darüber leicht beweglich ist. Meist entwickelt sich der Befund langsam und bleibt über lange Zeit bestehen.
Welche Untersuchungen werden durchgeführt?
Zunächst wird eine augenärztliche Grunduntersuchung durchgeführt, bei der eine Befragung des Patienten (Anamnese), ein
Sehtest und eine Betrachtung des Auges erfolgt. Die Verdickung am Augenlid wird gründlich begutachtet. Das betroffene Lid wird auch umgeklappt, um es von innen sehen zu können. In den meisten Fällen kann der Augenarzt das Hagelkorn deutlich als solches erkennen, manchmal bestehen jedoch auch Zweifelsfälle.
Womit kann ein Hagelkorn verwechselt werden?
Eine ähnlich aussehende schmerzlose Verdickung kann in seltenen Fällen auch ein bösartiger Tumor sein. Vor allem das Talgdrüsen-Karzinom kann mit einem Hagelkorn verwechselt werden.
Insbesondere von Laien wird das Hagelkorn (Chalazion) oft mit dem
Gerstenkorn (Hordeolum) verwechselt werden. Das Gerstenkorn ist eine knotige Entzündung am Augenlid, die durch Infektion einer kleinen Liddrüse mit Bakterien entsteht. Das Gerstenkorn ist schmerzhaft und kann mit einfachen Maßnahmen meist rasch zum Abheilen gebracht werden.
Wie erfolgt die Behandlung des Hagelkorns?
Nur in seltenen Fällen verschwinden Hagelkörner von selbst, ohne dass eine Behandlung erfolgen muss. Bisweilen wird dazu auch Salbe angewendet. In der Regel ist jedoch eine
Chalazion-Operation notwendig, um den Befund zu entfernen. Der Eingriff wird in örtlicher Betäubung durchgeführt. Mit einer speziellen Chalazion-Klemme wird die Verdickung eingeklemmt und das Lid nach außen geklappt. An der Innenseite des Lides wird das Hagelkorn eingeschnitten und der Inhalt mit einem scharfen, löffelförmigen Instrument herausgeschabt. Um eine neuerliche Verstopfung zu verhindern, wird die Kapsel der Drüse mit herausgeschnitten. Meist muss der Schnitt nicht vernäht werden. Komplikationen der Operation sind selten, es kann z. B. zu Blutungen und Infektionen sowie zur Narbenbildung kommen. Das entfernte Gewebe wird in ein Labor geschickt und einer feingeweblichen Untersuchung unterzogen, um auszuschließen, dass es sich z. B. doch um einen bösartigen Tumor handelt.
Wie ist die Prognose von Hagelkörnern am Augenlid?
Durch eine solche Operation kann ein Hagelkorn meist problemlos vom Arzt entfernt werden. Hagelkörner treten jedoch nicht selten erneut auf, so dass dann eine weitere Operation notwendig ist, um den Befund wieder zu beseitigen.