Beim Kauf einer Sonnenbrille sollte man neben modischen Gesichtspunkten und einer guten Passform in erster Linie auf die Qualität achten.Die drei wichtigsten Qualitätsmerkmale sind ein ausreichender UV-Schutz, die richtige Blendschutzkategorie sowie eine hochwertige Verarbeitung.Ein guter UV-Schutz ist das wichtigste Kriterium für eine hochwertige Sonnenbrille. Hier geht es um die kurzwellige, ultraviolette Strahlung, die zwar nicht sichtbar ist, aber bei intensiver Sonneneinwirkung ohne Schutz zu Entzündungen der Bindehaut bis zu dauerhaften Hornhautschäden führen kann.
Eine Sonnenbrille mit UV-Schutz hat auf der Innenseite des Brillenbügels ein CE-Zeichen und die Aufschrift EN 1836:1997. Diese Zeichen belegen, dass die Brille den Sicherheitsanforderungen europäischer Richtlinien entspricht. Da aber nicht jede Brille einzeln von einer unabhängigen Instanz geprüft wird, stellt das keine hundertprozentige Garantie auf einen guten UV-Schutz dar, sondern lediglich einen Anhaltspunkt. Vom Kauf einer Sonnenbrille ohne das CE-Zeichen ist aber dringend abzuraten.
Wenn man nicht sicher ist, ob eine Sonnenbrille einen ausreichenden, guten UV-Schutz hat, kann man sie bei fast jedem Optiker kostenlos mit einem speziellen Messgerät prüfen lassen. Das Auge hat einen natürlichen Schutzmechanismus bei zu hellem Licht. Je heller das Licht, desto mehr zieht sich die Pupille zusammen, so wird die Blendung reduziert. Das geht jedoch nur bis zu einem gewissen Punkt, wird die Lichteinstrahlung zu hell, ist man geblendet und kann nichts mehr sehen, was beispielsweise im Straßenverkehr fatale Folgen haben kann. Deshalb ist ein guter Blendschutz bei einer Sonnenbrille ein wichtiges Qualitätskriterium. Durch die Tönung der Brillengläser wird das für das Auge sichtbare Licht reduziert. Man sollte sich vor dem Kauf einer neuen Sonnenbrille genau überlegen, wo und wobei man diese hauptsächlich tragen wird. Einige namhafte Hersteller haben den Blendschutz in Kategorien von 0 bis 4 eingeteilt. Die Blendschutzkategorie sollte sich ebenfalls an der Innenseite des Brillenbügels finden.
Die Kategorie 0 steht für den leichtesten Blendschutz mit einer Lichtdurchlässigkeit zwischen 80 und 100 Prozent, die Kategorie 4 hat den dunkelsten Filter und nur noch eine Lichtdurchlässigkeit von 3 8 Prozent, sie ist somit für den Straßenverkehr nicht mehr zu empfehlen. Diese Brillen sind hervorragend geeignet für Aufenthalte im Hochgebirge oder auf Gletschern. Für den Gebrauch in unseren Breitengraden empfiehlt sich ein mittlerer bis dunkler Filter mit einer Lichtdurchlässigkeit zwischen 18 43 Prozent, was der Kategorie 2 entspricht, an bedeckten Tagen reicht auch eine Brille der Kategorie 1 mit einer Lichtdurchlässigkeit von 43- 80 Prozent.
Brillengläser der Kategorie 3 haben einen sehr dunklen Filter mit einer Lichtdurchlässigkeit zwischen 8 und 18 Prozent, am besten eignen sie sich für den Einsatz im Urlaub am Strand oder auch in den Bergen. Für das Autofahren eignen sich am besten braune, grüne oder graue Gläser, da man durch diese die Farben von beispielsweise Ampeln oder Schildern am wenigsten verfälscht wahrnimmt. Gelbe Gläser sind durch Ihre kontraststeigernde Wirkung ebenfalls geeignet.
Natürlich gibt es, abhängig von der jeweils aktuellen Mode auch Sonnenbrillen mit verschiedenen anderen farblichen Tönungen. Es ist eine Frage des Geschmacks, für welche man sich letztendlich entscheidet. Lediglich von blau getönten Gläsern ist abzuraten, da diese kaum Blendschutzwirkung haben. Die Verarbeitung der Sonnenbrille ist das dritte wichtige Qualitätskriterium. Was nützt eine modische, schicke Sonnenbrille, wenn das Gestell sich verzieht und unschöne Abdrücke auf der Nase hinterlässt. Qualitativ gute Gläser erkennt man daran, dass sie keinerlei Schlieren, Blasen oder Einschlüsse aufweisen. Das Glas darf auch auf einen leichten Fingerdruck in sich nicht nachgeben. Verzerrungen in den Gläsern kann man mittels eines einfachen Tests feststellen. Wenn man die Brille in beide Hände nimmt und vor einer gerade Linie hin und her schiebt, wird die Linie bei minderwertigen Gläsern gewölbt oder verzerrt aussehen. Weitere Aspekte, die man beim Kauf einer neuen Sonnenbrille beachten sollte, sind verschiedene Eigenschaften der Gläser.
Es gibt Gläser mit einem Polarisationsfilter, der dafür sorgt, dass gestreutes Licht geblockt wird. Dadurch werden unerwünschte Spiegelungen auf Asphalt oder Wasseroberflächen neutralisiert. Verspiegelte Gläser vermindern die Durchlässigkeit der Lichtmenge, Reflexionen auf der verspiegelten Oberfläche werden absorbiert. So genannte Gradientenbrillen haben einen übergangslosen Farbverlauf, am oberen Rand sind sie am dunkelsten, am unteren Rand am hellsten. Der Effekt dieser Tönung ist, das man durch von oben einfallendes Licht nicht geblendet werden kann, was sehr komfortabel beim Autofahren ist.
Photochrome Gläser bei einer Sonnenbrille werden je nach Helligkeit automatisch dunkel, bei dunklerer Umgebung werden sie ebenfalls automatisch wieder hell. Der Abdunkelungsprozess geht sehr schnell, in der Regel ca. 30 Sekunden, der Aufhellungsprozess dauert wesentlich länger, bis zu 5 Minuten. Sonnenbrillen mit Seitenschutz verhindern das ungefilterte Eindringen von seitlich einfallendem Licht. Ein Seitenschutz ist vor allen Dingen bei Sportarten wie Skifahren sehr zu empfehlen. Für Brillenträger mit Sehfehlern wie Weit- oder Kurzsichtigkeit gibt es selbstverständlich auch korrigierende Sonnenbrillen.In jedem Fall lohnt es sich immer, sich vor dem Kauf einer neuen Sonnenbrille von einem Fachmann beraten zu lassen.
Letzte Aktualisierung am 18.09.2009.