Im Jahre 2008 ist der Arbeitsplatz ohne Computer nur noch schwer vorstellbar. Auch das private Surfen im Internet ist wohl kaum mehr aus unserem Alltag wegzudenken.
Selbst wenn wir alltäglich von Horrorszenarien unsäglicher Strahlenbelastung überhäuft werden, liegt die tatsächliche elektromagnetische Strahlung, die von heutigen PCs ausgeht, weit unter den gesetzlich festgelegten Werten, welche als gefährlich gelten; somit ist die Gefahr gebannt. Daher kann man sagen, dass die Computerarbeit keine direkte Gefährdung des Auges verursachen kann und organische Schäden aufgrund langwieriger Bildschirmarbeit nahezu unmöglich sind. Allerdings kann das Auge ermüden und dadurch stark überlastet werden, denn ein paar Stunden sind schnell vergangen und man fühlt sich vollkommen erschöpft, verspannt, der Kopf schmerzt und die Augen tränen.
Und das ist keineswegs erstaunlich. Während wir annehmen, wir würden nur dasitzen, kleinere und größere Arbeiten am PC erledigen, erbringen unsere Augen Höchstleistungen von olympischem Ausmaß. In nur einer Stunde wechselt unser Blick bis zu 3500-mal zwischen Tastatur, Bildschirm und Schreibtisch immer wieder auf und ab. Dabei verhält sich die Anzahl der Lidschläge, die so wichtig für das Auge sind, indirekt proportional. Das Auge wird nicht mehr ausreichend befeuchtet und wir spüren schon bald ein Brennen oder gar Jucken.
Daher ist heutzutage umso wichtiger, die Gesundheit unserer Augen zu bewahren, um derartigen Symptomen oder gar Langzeitschäden aufgrund andauernder Computerarbeit vorzubeugen. Einen so genannten Bildschirmarbeitsplatz hat jemand, der bereits drei Stunden am PC arbeitet. In einem solchen Fall ist sogar der Arbeitgeber im Rahmen des Arbeitsschutzgesetzes verpflichtet, seinen Arbeitnehmern regelmäßige Augenuntersuchungen zu gewährleisten, da Augenbeschwerden bei einem Drittel der Personen, die einen Bildschirmarbeitsplatz haben, vorkommen. Belastet und ermüdet man seine Augen langfristig kann das nicht nur zu körperlicher Erschöpfung und Ermüdung der Augen, sondern ebenfalls zu weiteren Symptomen wie Farbsinnstörungen, Minderung der Sehschärfe, sowie Akkomodations- und Adaptionsstörungen führen.
Allerdings gibt es zahlreiche Maßnahmen, die jeder Einzelne vornehmen kann, um eine Überbeanspruchung des Auges zu verhindern. Einer der wichtigsten Faktoren ist und bleibt das Licht. Tageslicht ohne direkte Sonne ist eine ideale, aber für jeden Mitarbeiter nur schwer zu ermöglichende, Beleuchtung. Der Arbeitsplatz sollte gleichmäßig ausgeleuchtet sein; die Unterschiede in der Helligkeit zwischen Bildschirm und Umgebung dürfen nicht zu groß sein. Bei künstlichem Licht ist stets auf die Beleuchtungsstärke zu achten. Außerdem sollte niemand geblendet werden, noch sollten Spiegelungen oder all zu hohe Lichtkontraste entstehen. Dafür empfiehlt es sich, wenn der Blick auf den Monitor in Richtung der Fenster verläuft.
Weiterhin ist der Abstand zum Bildschirm einzuhalten; im Idealfall sind die Augen ungefähr einen halben Meter bis 60 cm vom Computer entfernt. Brillenträgern sind spezielle Brillen zu empfehlen, deren Gläser für die Arbeit vor dem PC entwickelt und an die Entfernungen angepasst wurden.
Ebenso ist es hilfreich, über einen möglichst großen Monitor verfügen zu können. Die Bilddiagonale sollte 17 Zoll nicht unterschreiten; alles, was darüber liegt, ist umso besser.
Um Augenschäden zu vermeiden, ist auch die Qualität der Grafikkarte von großer Bedeutung. Eine Solche sollte mindestens über 75 Hertz verfügen. Flackert der Monitor, wenn man zuerst weg und dann erneut auf die weißen Flächen des Bildes schaut, ist die Bildwiederholfrequenz eindeutig viel zu niedrig.
Ein weiterer Tipp betrifft den Browser. Dieser sollte es möglich machen, leicht und schnell in die Webseite zu zoomen. Ist dafür erst das Drücken komplizierter Tastenkombinationen erforderlich, kann man über einen Browserwechsel mit bedienerfreundlicherer Zoomfunktion nachdenken. Denn vor allem beim Lesen längerer Texte, ist eine gut leserliche Schriftgröße unerlässlich.
Ein weiterer Punkt ist Staub und Rauch um den Bildschirmarbeitsplatz; dessen elektrostatisches Feld wirft nämliche kleinste Partikel, die sich in der Luft befinden, nicht nur auf die Haut, sondern auch auf die Augen zurück. Da diese bereits eine unregelmäßigere Befeuchtung erhalten, ist vom Rauchen am Bildschirmarbeitsplatz abzuraten. Empfehlenswert sind dagegen das häufige Lüften des Arbeitsplatzes, sowie das Sicherstellen einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit, insbesondere auch für Allergiker.
Unabdinglich sind in jedem Fall häufige Pausen, am besten gepaart mit Übungen, die der Entspannung dienen. Normalerweise sind 10-15 min Pause pro Stunde Bildschirmarbeit ratsam, allerdings gilt: je anstrengender die Arbeit, desto ausgiebiger die Erholungspausen. In dieser Zeit sollten möglichst auch keine anderen Arbeiten erledigt werden. Das verhindert eine tatsächliche Erholung und vermeidet die typischen Bürobeschwerden kaum. Außerdem sind mehrere kurze Pausen den längeren, selteneren Erholungsphasen vorzuziehen. Hat man nicht die Möglichkeit, seine Pausen diesbezüglich frei einzuteilen, kann man eine kleine Übung durchführen, die gar nicht so viel Zeit in Anspruch nimmt. Dafür wendet man seinen Blick vom Bildschirm ab und fokussiert einen weit entfernten Gegenstand, falls möglich sieht man dabei am besten nach draußen. Alternativ kann man auch einfach die Augen schließen. Nun zählt man bis 15 und wiederholt dies jede Stunde.
Die perfekte Ausgleichsübung zur Stressbewältigung ist immer noch die Bewegung und hat man gar die Möglichkeit, etwas frische Luft zu schnappen, kann dies der Erholung nur noch in höherem Maße zuträglich sein.
Letzte Aktualisierung am 18.09.2009.