Als die Computer in die Büros Einzug hielten, fragte sich bereits mancher, wohin das wohl führen würde. Manchem mag es schon in den späten 80ern oder 90ern aufgefallen sein, dass es nach langen Stunden konzentrierter Bildschirmarbeit eine Weile dauerte, bis er Straßenschilder oder die Anzeige der U-Bahn wieder scharf erkennen konnte.
Im 21. Jahrhundert sitzen viele Menschen volle Arbeitstage lang am PC. Ob Teamassistenz, Sachbearbeitung, ob Buchhaltung im Handwerksbetrieb, ob kreative Grafik oder EDV-Entwicklung: 50 Prozent der 40 Millionen Erwerbstätigen in Deutschland arbeiten am Computer, denn beinahe jeder Berufszweig ist heute zumindest teilweise an Bildschirmarbeit gekoppelt.
Ständige Begleiter, auch auf Schritt und Tritt in der Freizeit, sind Smartphones oder Tablets.
Wer erst in den 80ern geboren wurde, wuchs quasi ins EDV-betonte Zeitalter hinein und ist ohne Notebook oder Smartphone vor der Nase kaum vorstellbar. Diese Generation Y ist, laut einer US-amerikanischen Studie, bereits zu 68 Prozent von einer „digitalen Augenkrankheit“ betroffen, oft schon in jungen Jahren ab 30.
Vor allem die Fähigkeit der Augen, Objekte in der Nähe oder Ferne entsprechend scharf zu erfassen, lässt dabei deutlich nach. Ursache ist ein Verlust an Elastizität der Linse. Erste Anzeichen sind gereizte, gerötete oder trockene Augen. Schwieriger wird es, wenn die Sehschärfte deutlich nachlässt. Aber auch Haltungsprobleme, die dem Opfer auf Dauer Nacken- und Rückenschmerzen oder chronisches Kopfweh eintragen, gehen auf das Konto exzessiver Bildschirmarbeit.
Ein profanes Gegenmittel all dieser Symptome wäre es, die Zeit vor dem PC, Notebook oder mit anderen Bildschirmgeräten schlichtweg zu begrenzen. Doch das ist bei den vielen mit genau dieser Art von Arbeit verbundenen Berufsbildern nicht so leicht umsetzbar. Zudem müssten Betroffene noch mit weiteren Gewohnheiten brechen, etwa der nahezu unbegrenzten Nutzung von „Social Media“ in der Freizeit.
Augenärzte empfehlen dennoch, Pausen einzulegen und die Bildschirm-Zeit in Grenzen zu halten. Dabei sollte das Auge gezielt in die Ferne sehen. Das „Wochenende im Grünen“ wird so unter Umständen zu einer Maßnahme, die die Sehkraft retten hilft. Auch Brillen, die speziell für die starke Augen-Beanspruchung durch die Nutzung digitaler Medien entwickelt wurden, können helfen.
Ob da eine Smartphone- oder Computer-Applikation, die das Ausmaß des „Seh-Stresses“ testet, wirklich hilfreich ist? Immerhin lässt sich damit die Flexibilität der Augen testen, beziehungsweise deren Fähigkeit, schnell und mit Scharfeinstellung zwischen Nah- und Fernsicht zu wechseln.
Die Applikation ist immerhin gratis unter dem Stichwort „Augenstress“ im Netz zu finden und hilft dem Nutzer, zu entscheiden, ab wann der Gang zum Augenarzt fällig wird.
aktualisiert am 15.06.2015