Schielen ist nicht in jedem Fall von Geburt an vorhanden. Dennoch zeigen Untersuchungen eine genetische Vorbelastung. Wer schielende Verwandte hat, ist mit deutlich erhöhter Wahrscheinlichkeit selbst auch von Strabismus betroffen. Die Augenfehlstellung kann bereits bei der Geburt bestehen, sich aber auch im laufe der Jahre erst entwickeln. In manchen Fällen tritt das Schielen erst im Erwachsenenalter auf. Hier kommt es dann meist zu Sehstörungen wie Doppelsichtigkeit durch die plötzlich veränderte Augenstellung. Dann hilft meist nur noch die Verwendung spezieller Brillengläser, so genannter Prismen, oder eine Operation. Bleibt der Behandlungserfolg aus, kann es nötig sein, das betroffene, also das schielende Auge dauerhaft abzudecken, um die Sehbeeinträchtigung so gering wie möglich zu halten.
Meist jedoch sind bereits Kinder vom Strabismus betroffen. Im Kindesalter sollte man frühzeitig mit einer Korrektur der Fehlstellung beginnen, da sonst langfristig Sehschäden auftreten können. Häufig findet, nach Ermittlung der genauen Art des Schielens, eine Korrektur mit einer Brille statt. In vielen Fällen bringt dies bereits einen beachtlichen Erfolg mit sich. Das schielende Auge muss im nächsten Schritt in der Regel besonders geschult werden, sodass es sich wieder an „normales" Sehen gewöhnt. Hierzu wird das gesündere Auge stundenweise abgeklebt. Je nach Grad und Art des Strabismus muss nach der ersten Korrektur und Schulung des kranken Auges operiert werden, um die Augenstellung wieder zu synchronisieren.
Die Behandlung des Schielens bei Kindern kann eine langwierige Angelegenheit sein, hat aber zur Folge, dass auf lange Sicht ein praktisch normales Sehvermögen erreicht werden kann. Bei Erwachsenen ist der Behandlungserfolg weniger wahrscheinlich, da es sich hier meist um ein durch Lähmung bedingtes Schielen handelt, welches schwieriger zu korrigieren ist.
Letzte Aktualisierung am 13.09.2011.