Viele Menschen kennen es, mögen tut es wohl niemand. Die Rede ist vom zuckenden Augenlid. Oft handelt es sich dabei lediglich um eine Reaktion des Lidmuskels auf Stress, Nervosität oder trockene Augen. Hierdurch kommt es zu einem unangenehmen, für das Gegenüber häufig aber kaum sichtbaren Zucken, das in der Regel nach wenigen Tagen oder spätestens Wochen wieder verschwindet. Gefährlich ist diese Form des zuckenden Augenlids nicht und, wie gesagt, meist für den Gesprächspartner auch gar nicht wirklich wahrnehmbar. Betroffene aber leiden unter dem Phänomen und sind schnell genervt von der Verselbstständigung des Muskels.
Häufig hilft das Auflegen eines heißen, feuchten Tuches dabei, den Muskel zu entspannen und das Zucken relativ schnell zu beseitigen. Bei trockenen Augen helfen so genannte künstliche Tränen. Das sind Tropfen, die es in der Apotheke zu kaufen gibt und bei einem Mangel an eigener, für das Auge sehr wichtiger Tränenflüssigkeit Abhilfe schaffen. Stressbedingtes Zucken bekommt man durch Stressabbau in den Griff. Das kann einfaches Entspannen bei einem guten Buch in der heißen Badewanne sein oder das Abschalten durch meditative Übungen oder sportliche Betätigung im Freien.
Schwerwiegender ist der Augenlidkrampf, eine unkontrollierte Aktivität des Augenschließmuskels, der das gesamte Auge zum Zucken bringt. Diese Erkrankung ist äußerlich deutlich zu erkennen und kann auf das Gegenüber irritierend oder gar störend wirken und hat seine Ursache in einer Störung der Bewegungssteuerung im Gehirn des Betroffenen. Die Krämpfe, die auch erblich bedingt sein können, können in besonders schlimmen Fällen weitere Teile des Gesichts betreffen. Stress und andere psychische Belastungen können die Symptome der Erkrankung verstärken und mitunter dafür sorgen, dass der Patient vorübergehend praktisch blind ist. Die einzige Möglichkeit, die Krämpfe zumindest vorübergehend wirksam zu unterbinden ist die Lähmung des Augenschließmuskels mithilfe von Botox. Dieses wird mit einer Spritze in den Muskel eingebracht.
Letzte Aktualisierung am 04.05.2011.