Die Welt ist bunt. Eine Aussage, die natürlich ihre Berechtigung hat, jedoch für Menschen mit einer Farbblindheit leider nicht zutrifft. Wie das Leben mit einer Achromatopsie aussieht und welche Therapiemöglichkeiten es gibt, können Sie nun diesem Beitrag entnehmen.
Eine Achromatopsie oder Farbblindheit wird gerne von Laien mit einer Rot-Grün-Blindheit verwechselt. Dabei unterscheiden sich beide Formen deutlich voneinander: Während die Rot-Grün-Blindheit eine Farbanomalie (Farbfehlsichtigkeit) ist, zeigt sich bei der richtigen Farbblindheit, dass keinerlei Farben erkannt werden können und es sich um eine seltene Variante der Farbsinnstörung handelt. Nicht gänzlich blind, können die Betroffenen nicht die bunte Farbvielfalt erkennen, sondern lediglich Kontraste zwischen hell und dunkel. Zudem leiden Farbblinde oftmals noch unter einer hohen Blendungsempfindlichkeit und einer geringen Sehschärfe.
Die Ursachen für eine Achromatopsie, die es in drei Abstufungen gibt, können sowohl erblich als auch erworben sein. Eine erbliche Farbblindheit wird medizinisch auch als totale Farbblindheit bezeichnet und ermöglicht es den Betroffenen nur Grauabstufungen anstatt Farben zu erkennen. Daneben finden sich unter anderem als Gründe für eine Farbblindheit die sogenannten erworbenen, welche durch einen Schlaganfall, Gehirnläsionen oder durch ein Schädel-Hirn-Trauma hervorgerufen werden können. Neben den offensichtlichen Schwierigkeiten des farblichen Sehens, treten vielfach weitere Symptome mit einer Farbblindheit auf. Hierunter fallen beispielsweise die bereits genannte Empfindlichkeit gegen helles Licht, ein Augenzittern sowie eine deutlich reduzierte Sehschärfe.
Als diagnostische Mittel stehen für eine Untersuchung sowohl eine Blutanalyse (Analyse der Achromatopsie-Gene) als auch das Elektroretinogramm, kurz ERG genannt, zur Verfügung. Mit letzterem werden Lichtblitze auf die jeweilige Netzhaut projiziert und die darauffolgenden Reaktionen der Sinneszellen mittels Elektroden abgeleitet und das Ergebnis anschließend ausgewertet. Je nach Diagnose müssen allerdings von einer Farbblindheit Betroffene damit rechnen, dass es kaum Möglichkeiten gibt, um (wieder) normal sehen zu können.
Obwohl auch bei dieser Erkrankung beziehungsweise Sehstörung eifrig geforscht wird, gibt es zum aktuellen Zeitpunkt keine umfassende und heilende Therapie. Trotzallem können Betroffene zumindest mit einigen Hilfsmitteln den Zustand ihrer Augen erleichtern. Welche das sein können, müssen jedoch mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, da auch hier das individuelle Bild der Farbblindheit eine Beachtung finden muss.
Letzte Aktualisierung am 05.04.2011.