So mancher glaubt sie zu haben, dabei zählt sie zu einem recht seltenen Phänomen. Gemeint ist die echte Nachtblindheit oder Hemeralopie, welche vereinzelt auftritt, jedoch gerne mit einer allgemeinen Nachtblindheit verwechselt wird.
Als Laie wird man sich nun fragen, worin denn ein Unterschied zwischen einer Nachtblindheit und einer echten Nachtblindheit besteht. Eine berechtigte Frage, denn neben der Tatsache, dass die Hemeralopie recht selten diagnostiziert werden kann, erweist sich die Nachtblindheit als weitaus mehr verbreitet und macht vielen Frauen und Männern nicht nur das nächtliche Autofahren ziemlich schwer.
Die Ursachen der beiden Varianten einer Nachtblindheit unterscheiden sich ebenso wie auch die Symptome. Eine echte Nachtblindheit, die Betroffene in der Dunkelheit nichts mehr sehen lassen, kann bereits ab Geburt auftreten. Hierbei zeigt sich eine massive Störung bestimmter Stäbchen, die wiederum als Sinneszellen in der Netzhaut für das Schwarz/Weißsehen zuständig sind. Sehr gut vorstellbar wird dieser Vorgang, wenn man an eine Situation denkt, die entsteht, wenn man von einer hohen Helligkeit umgeben ist, dann jedoch in einen dunklen Raum kommt.
Unsere Augen benötigen rund 15 Minuten für eine erste Anpassungsreaktion (Dunkeladaptation), allerdings bis zu einer gänzlichen Anpassung an die Lichtverhältnisse bis zu 60 Minuten. Was bei einer aufkommenden Dämmerung noch recht gut zu überbrücken ist, erweist sich nach diesem Zeitpunkt als sehr beschwerlich, was zu einer bekannten Nachtblindheit führt, da ein Betroffener wirklich nichts mehr sehen kann. Liegt die Funktionsstörung der Sinneszellen schon bei der Geburt vor, spricht man beispielsweise von einer essentiellen Nachtblindheit.
Demgegenüber können allerdings weitere Ursachen zur Diagnose gelangen. Hierunter fällt zum Beispiel ein erheblicher Vitamin A-Mangel, Trübungen der Augenlinse (grauer Star) und der Hornhaut sowie eine erworbene Funktionsstörung der Stäbchen aufgrund einer Erkrankung der Sehnerven und der Netzhaut. Während bei einer erworbenen Nachtblindheit eine rechtzeitige Diagnose und eine umgehende Behandlung noch viel Negatives abwenden kann, hilft bei einer angeborenen Nachtblindheit sowie bei Retinitis pigmentosa (vererbbare Degeneration der Netzhaut) lediglich der Einsatz von Hilfsmitteln, so etwa in Form einer Schutzbrille.
Kontrollen der Sehkraft. besonders bei familiär auftretenden Fällen von Nachtblindheit, sind nur zu empfehlen und sollten dem eigenen Augenlicht und einer unbeschwerten Sehkraft zuliebe regelmäßig zur Durchführung gelangen.
Letzte Aktualisierung am 23.03.2011.