Entzündungen und Ablagerungen im Bereich der Augen sind besonders störend. Man unterscheidet hierbei Gersten- und Hagelkörnern. Gerstenkörner sind bakterielle Infektionen und für die meisten Infektionen der Augenlider verantwortlich. Hagelkörner entstehen durch die Ablagerung von Sekret in einer Talgdrüse des Augenlids. Beide Infektionen gelten im Allgemeinen als harmlos, können aber schmerzhaft oder zumindest lästig sein und treten bei falscher Behandlung immer wieder auf.
Bei einem Gerstenkorn (Hordeolum) sorgen Staphylokokken, kugelförmige Bakterien, für eine eitrige Entzündung des Lids. Sie dringen in die Schweiß- und Talgdrüsen ein, worauf eine gerötete und geschwollene Hautstelle entsteht. Mehr passiert nicht - solange man der Versuchung widersteht, am Gerstenkorn herumzudrücken. Dann kann es nämlich sogar zu einer lebensgefährlichen Hirnhautentzündung kommen, wenn die Staphylokokken in die Blutbahn eindringen und über die Venen und die Hirnhaut ins Schädelinnere dringen.
Der einzige Weg, ein Gerstenkorn loszuwerden, besteht darin, es seines eitrigen Sekretes zu berauben. Der Augenarzt empfiehlt hier meist eine die Entzündung hemmende antibiotische Salbe. Meist genügt aber auch die Behandlung mit trockener Wärme. Setzt man das Gerstenkorn täglich circa 20 Minuten lang Rotlicht aus, wird der Reifezyklus beschleunigt, der Störenfried öffnet sich und der Eiter fließt ab. Menschen mit Diabetes oder starker Akne neigen übrigens in der Regel verstärkt zu Gerstenkörnern.
Das Hagelkorn (Chalazion) hat seinen Ursprung in einer Sektretablagerung in einer Talgdrüse des Augenlids. Dadurch entsteht ein Knötchen, das bis auf Erbsengröße anschwellen kann. Das ist in der Regel nicht oder nur in sehr geringem Maße mit Schmerzen verbunden, macht aber trotzdem keinen großen Spaß. Kleinere Versionen der Ablagerung können sogar von selbst zurück gehen. So manches Hagelkorn platzt aber auch auf und entlässt sein Sekret. Ein Besuch beim Augenarzt ist immer dann ratsam, wenn der Störenfried nicht kurz nach dem ersten Auftauchen von selbst verschwunden ist.
Der Arzt kann dann klären, ob es sich bei der Ablagerung eventuell um das Anzeichen einer Tumorerkrankung der Drüsen handelt. Eine Salbe, die das Korn dazu anregt, sich zurückzubilden, kann helfen. Möglicherweise entscheidet der Augenarzt aber auch, dieses operativ zu entfernen. Bei örtlicher Betäubung öffnet er dann das Hagelkorn und schabt das abgelagerte Sekret und das entzündete Gewebe heraus.
Wer zur Bildung von Hagel- oder Gerstenkörnern neigt, kann zur Vorbeugung eine antibiotische Salbe oder das pflanzliche Medikament „Augentrost" anwenden. Nach der operativen Entfernung eines Hagelkorns sollte zudem das Lid und besonders der Lidrand vorsichtig aber gründlich mit Babyshampoo gereinigt werden, um ein erneutes Entstehen der unangenehmen Ablagerung zu verhindern.
aktualisiert am 20.05.2010