Das Auge eines Menschen zählt zu einem der faszinierendsten Teilen des Organismus das immer wieder im Fokus der Wissenschaftler liegt. Kompliziert zeigt sich der Aufbau des Auges und gab beziehungsweise gibt stets neue Rätsel auf. Doch nun konnten Forscher ein Puzzleteil des Sehorganes ausfindig machen, was als revolutionärer Schritt in der Biologie gilt.Zooplanktonlarven können mit einem aus nur zwei Zellen bestehenden primitiven Ur- Auge sehen. Die Frage nach dem Wie fanden nun Wissenschaftler aus Heidelberg und Tübingen heraus.
Nur 50Mikrometer klein ist die Larve eines Ringelwurmes namens Platynereis dumerilii, die es schafft mit zwei rudimentären Augen aus jeweils nur zwei Zellen zumindest dunkel und hell unterscheiden zu können. Die winzigsten und aller einfachsten Augen der Welt wurden demnach von den Forschern enträtselt, und scheinen damit den Beweis zu erbringen, dass in der Evolutionsgeschichte durch sie die ersten Organismen schon hell und dunkel unterscheiden konnten.Im Rahmen ihrer Forschungsarbeit fanden die Wissenschaftler zudem heraus, dass die Wimpernzellen und Augenzellen direkt miteinander verbunden sind.
Sobald die Augenzelle Licht einfängt leitet sie dieses über einen Nervenstrang unter der Mithilfe des Neurotransmitters Acetylcholin an die Wimpern weiter. Diese wiederum verändern ihre Schlagfrequenz und lassen somit die Larve in die Richtung des Lichts schwimmen. Diesen Vorgang nennen die Forscher Phototaxis und erlaubt ihnen nun erste Erkenntnisse der Entwicklung der Augen zu erlangen.
Als wirbellose Bewohner des Meeres könnte diese Larvenart nun exemplarisch für die Wirbellosen Tiere, wie Schwämme, Krebse oder auch Seesterne gelten und interessante Rückschlüsse auf die frühesten Phasen der Evolution geben.
Letzte Aktualisierung am 18.09.2009.